Stellungnahme zur Absage unserer Choreo beim Heimspiel gegen Meppen

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Im Vorfeld des Spiels gegen Meppen wagten wir einen letzten Versuch, uns durch den bürokratischen Choreo-Anmelde-Dschungel, der mittlerweile an der Bremer Brücke gewachsen ist, zu schlagen. Dass sich die Anforderungen von Behörden bei Fußballspielen in den nun mittlerweile 17 Jahren unseres Gruppenbestehens geändert haben, ist auch uns durchaus bewusst. Wir haben dem in teilweise durchaus schmerzhaften Kompromissen (z.B. bzgl. der verwendeten Materialien) Rechnung getragen. Der bürokratische Apparat, der mittlerweile daraus erwachsen ist, nimmt allerdings immer groteskere Formen an. Dies haben wir bereits in der Vergangenheit oft thematisiert und kritisiert. Aufgrund des Derbys und auch aufgrund der absolut phänomenalen Mannschaftsleistung bisher, wagten wir nun also einen letzten Versuch. Zudem gibt es beim VfL einen neuen Sicherheitsbeauftragten, der – so hofften wir – vielleicht die Lage etwas hätte entspannen können. Das Ergebnis ist bekannt: Wir wurden ent- und mutmaßlich getäuscht.

Das ist passiert

Kurz vor der Ankunft des Bullis, der die Choreo transportierte, positionierten sich am „VIP“-Parkplatz und der Zufahrt zur Ostkurve Polizisten und verhinderten den Zugang durch das Absperrtor. Unter Androhung und Anwendung von Gewalt wurden die wartenden Personen, die sich für den Aufbau der Choreo dort sammelten, auseinandergetrieben. Es gab seitens der Polizei keine Kommunikation, selbst der Fanbeauftragte des VfL, der zu schlichten versuchte, wurde gewürgt und zu Boden gedrückt. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass das Vorgehen dazu dienen sollte, die Choreomaterialien mit einem Polizeihund auf verbotene Gegenstände zu durchsuchen. Um die Situation nicht vollends eskalieren zu lassen, stimmten wir der Durchsuchung durch die Polizei zu. Gefunden wurde natürlich nichts. Aufgrund des absolut inakzeptablen Vorgehens der Polizei, was insbesondere auch den sorglosen Umgang mit Fanmaterialien während der Durchsuchung miteinbezieht, haben wir uns dazu entschlossen, die Choreo nicht mehr durchzuführen.

Was abgesprochen war

Die Choreographie wurde genehmigt und der Aufbau mit den Verantwortlichen und dem Sicherheitsbeauftragten abgesprochen. Die zum Aufbau benötigten Personen durften sich im Stadion zum Zweck der Vorbereitung aufhalten, der Bulli zur Anlieferung zum Tor hinter der Ostkurve vorfahren. Einer Sichtung des Materials durch den Ordnungsdienst hatten wir zugestimmt.

Was wir jetzt erwarten

Vom VfL: Wenn wir uns schon im Vorfeld durch Paragraphen kämpfen und Abstimmungsgespräche noch und nöcher führen müssen, dann erwarten wir, dass die erfolgten Absprachen auch am Spieltag Bestand haben und wenn nötig auch gegenüber der Polizei klar artikuliert werden, die weder die Kontrollen durchzuführen noch irgendetwas in der Kurve ohne konkreten Anlass zu suchen hat. Das ist unser Freiraum. Außerdem erwarten wir ein klares Bekenntnis dazu, dass Choreos und Fankultur in Osnabrück an der Bremer Brücke weiterhin erwünscht sind. Das kann nur heißen, die bestehenden, repressiven, unpraktikablen und offensichtlich eh wertlosen Anmeldeformalitäten für elementare Bestandteile von Fankultur wie Choreos und Fanmaterialien abzuschaffen und den Gebrauch uneingeschränkt freizugeben! Hierzu fand bereits ein erster Austausch mit dem Präsidium statt.


Von der Polizei:
dass sie auf einem Bein hüpfend, ein Ei auf einem Löffel im Mund balancierend einmal den Rubbenbruchsee umrundet – oder alternativ Fußballfans in Osnabrück einfach mal in Ruhe lässt.