„Wir sind die Osnabrücker… „

Weihnachtsspendenaktion 2023
23. November 2023
DFL-Investor // Empfehlung von VC, FA & Fanszene Osnabrück e.V.
5. Dezember 2023

Hallo VfL-Fans,
Anfang der letzten Woche flatterte bei uns die Nachricht rein, dass unser Cheftrainer Tobias Schweinsteiger entlassen wurde. Wir würden lügen, wenn wir sagen würden, dass diese Nachricht in den ersten Stunden nach der Veröffentlichung nicht auch in unseren Kreisen intensiv und kontrovers diskutiert wurde. Dass die Freistellung des Aufstiegstrainers einiges an Zündstoff bereithält, war uns klar. Das Ausmaß der Entrüstung der letzten Tage, welches sich in den Kommentarspalten des Internets, in privaten Chats oder im privaten Austausch erkennen lässt, hat aber selbst uns überrascht. Ebenso überraschten uns die vielen Anfragen in unsere Richtung, wie wir denn mit dieser Situation umgehen wollen, was wir nun gedenken zu tun und ob es nicht ratsam wäre die Entscheidungsträger der Entlassung öffentlich zu kritisieren. Selbst ein Boykott der Spiele wurde uns ans Herz gelegt. An dieser Stelle wollen wir nun ansetzen.

Seit Beginn unserer Gruppengeschichte sind wir mit die größten Kritiker im VfL-Kosmos und rufen immer wieder dazu auf, Kritik zu äußern, wenn sie angebracht ist. Genauso wie wir die Mannschaft für Leistungen feiern oder kritisieren, positionieren wir uns zu vereinspolitischen Entscheidungen. In den letzten Jahren hat der VfL viele gute Ansätze und Veränderungen durchlebt, welche ihn in seiner Positionierung zu fanpolitischen oder gesellschaftlichen Themen von anderen (Profi-) Vereinen in Deutschland abgehoben hat. In diesem Zuge müssen sich die Vereinsgremien nun mit der angebrachten Kritik auseinandersetzen, dass sich viele Fans auch im Hinblick auf sportliche Entscheidungen einen anderen, eigenen Stil in der Kommunikation gewünscht hätten, als er im großen „Business Fußball“ nun mal tagtäglich zu finden ist.

Auch bei der Entscheidung um unseren ehemaligen Cheftrainer gibt es kein Schwarz-Weiß. Es gibt Für und Wider, deren Gewichtungen die allermeisten von außerhalb nicht aus erster Hand beurteilen können. Die Maxime muss immer das Wohl des VfL sein, unter der sich alle unterordnen müssen. Zur Not kann das auch zur Trennung von Einzelpersonen führen, welche Verdienste sie um den Verein auch hatten. Vergangener Erfolg kann aber nicht immun gegen konsequentes Handeln machen.

Abseits davon gibt es aber auch eine Haltung der Verantwortlichen, die offensiv nach außen gelebt wird. Nicht nur was entschieden wird, sondern auch wie dies geschieht und vor allem wie es kommuniziert wird, sollte Teil der Werte der „VfL-Familie” sein. In der Außendarstellung und Krisenkommunikation des VfL gab es einige Versäumnisse, sei es die unterschiedliche öffentliche Kommunikation zu den eigentlichen Beweggründen oder die mangelhaft erläuterte Umstrukturierung im sportlichen Bereich der KGaA. Das erzeugt Unruhe und öffnet neue Baustellen, die wir neben den bekannten wahrlich nicht gebrauchen können.

Um es klar zu sagen: Uns geht es weder darum, alle Entscheidungen innerhalb des VfL abzunicken noch die Leistungen auf dem Platz zu ignorieren. „Lasst sie arbeiten” war gestern. Dieser Text ist auch kein Freibrief für die kommenden Wochen oder die Verteidigung von Entscheidungen der Verantwortlichen. Das werden wir gewiss nicht tun und deutlich unsere Meinung äußern, wenn uns etwas nicht gefällt oder wir sehen, dass jemand nicht alles für den Verein gibt. Allein das ist unser Anspruch: Alles für das Wohl des Vereins.

Die Frage ist, was wir im Umfeld aus der jetzigen Situation machen. Aufgeben, Frontenbildung und im Endeffekt sang- und klanglos abtreten? Den Streit um die Bewertung des Vorgangs nach vorne stellen? Es wurde viel über neue Impulse gesprochen, die notwendig seien.

Offenbar liegt es am Umfeld, diese zu geben. Wir möchten einen beisteuern: Nur für diesen Verein! Dazu sollten wir uns alle das Erreichte wieder in den Kopf rufen: Wir spielen in der 2.Bundesliga und haben noch 21 Spiele zu spielen. Die Liga ist für uns auf den Rängen ein Geschenk, das wir annehmen sollten, ohne uns in Personaldebatten oder Schuldzuweisen zu verlieren. Eher sollten wir alle unseren Teil für das gemeinsame Ziel leisten, den Blick nach vorne richten und alle VfL-Fans daran erinnern, dass für uns der Verein – unabhängig von Personen – dessen Unterstützung und die Leidenschaft für den Fußball sowie unsere Farben im Mittelpunkt steht! Das ist kein Schwamm drüber. Aber auch wir sehen uns in der Pflicht, unserer Loyalität gerecht zu werden, die dem VfL gilt. Solange wir noch etwas bewegen können, wollen wir unsere Energie in den Klassenerhalt stecken und nicht Grabenkämpfe ausrufen. Wir vergessen nicht, aber gucken hier und heute nach vorn und rufen dazu auf, diesen Weg mitzugehen. Selbst wenn das Ziel am Ende nicht erreicht wird, sich aber jeder ehrlich ins Gesicht schauen und von sich sagen kann, dass er alles gegeben hat, verkörpern wir alle gemeinsam das, was wir immer von der Mannschaft fordern: eine „Niemals-Aufgeben“- Mentalität mit Werten wie Zusammenhalt, Einsatz, Kampf, Fleiß, Ehrlichkeit, Authentizität und Solidarität miteinander.

„…wir sind immer da!“