Rückblick Jahreshauptversammlung

Jahreshauptversammlung VfL Osnabrück
11. November 2009
Fotos: VfL-BVB II & Kiel-VfL
1. Dezember 2009

Etwas verspätet durch die Aufregung um den Manipulationsskandal, blicken wir an dieser Stelle noch einmal auf die Jahreshauptversammlung vom 16. November zurück.

Große Einigkeit und Geschlossenheit zeigten die Mitglieder des VfL auch bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Einstimmig wurde das Präsidium für drei weitere Jahre bestätigt, und auch die Neubesetzung des 2. Vizepräsidenten verlief ohne nennenswerte Gegenstimmen. Ausdrücklich begrüßen wir auch die Entscheidung des Ehrenrates, die Kandidatur von Herrn Dr. Frohnecke auf das Amt des 3. Vizepräsidenten nicht zuzulassen. Auch wenn in der Begründung des Ehrenrates vorrangig andere Gründe eine Rolle spielten, steht für uns wie für den Großteil der Mitglieder und Anhänger des VfL fest: Unser Verein ist kein Spielplatz für politische Rechtsaußen!

Dennoch bleibt nicht nur für uns ein fader Beigeschmack haften.

Durch eine Satzungslücke wurde unser fristgerecht eingereichter Antrag nicht zur Abstimmung gestellt. Vereinsrechtlich vollkommen richtig und unstrittig, löste diese Entscheidung dennoch einiges Unbehagen unter den Mitgliedern aus. Irritiert und geschockt zeigte sich nicht nur der Antragsteller, als diese Entscheidung um kurz vor Mitternacht durch den Präsidenten verkündet wurde. „Ich bin vor allem darüber entsetzt, auf welche Art und zu welchem Zeitpunkt mir diese Entscheidung mitgeteilt wurde“, so der Antragsteller. „Selbst wenn das Präsidium erst am Montag (also dem Tag der Jahreshauptversammlung) davon erfahren hat, wäre es trotzdem ein leichtes gewesen, mir dies im Vorfeld der Veranstaltung entweder über den Fanbeauftragten oder persönlich mitzuteilen. Selbst in kurzen Gesprächen mit großen Teilen des Präsidiums direkt vor Beginn der Jahreshauptversammlung, wurde mir gegenüber nicht ansatzweise etwas geäußert, was auf die Nichtbeachtung meines Antrags hindeutete. Auch das Auslegen meines Antrags am Eingang wurde vom Präsidium noch erlaubt. An dieser Stelle, oder spätestens in der Pause hätte man mich auf den Formfehler hinweisen können und müssen. Ob und in welcher Form ich den Antrag im nächsten Jahr noch einmal stelle, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.“

Laut Vereinsrecht müssen Anträge auf Satzungsänderung ein Bestandteil der Tagesordnung sein. Diese wird aber bereits vor Ablauf der eigentlichen Antragsfrist verschickt – eine Lücke, die schon fast beispielhaft für die Mitglieder-unfreundliche Satzung steht. Diese Lücke soll zur nächsten Jahreshauptversammlung geschlossen werden. Interessant dürfte hierbei werden, ob und wenn ja, von welcher Seite der Antrag darauf fristgerecht gestellt wird.

Trotz der rechtlich eindeutigen Sachlage, hätten wir uns von der Vereinsführung einen angemesseneren und respektvolleren Umgang mit der Mitgliederversammlung gewünscht. Denn wenn es um vermeintlich unbequeme Themen geht, ist vom vielbeschworenen „basisnahen“ und „Fan- und Familienfreundlichen Verein“ nicht mehr viel zu spüren. Dies zeigte auch schon der Umgang mit Anträgen aus dem Jahr 2007.

Wir hoffen, dass die Vereinsführung den Unmut großer Teile der Mitgliederversammlung vernommen hat und dies zum Anlass nimmt, ihr Handeln noch einmal zu hinterfragen.