Montagsspiele abschaffen

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Mit dem Abstieg in die 3. Liga unter der Schirmherrschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist auch der VfL Osnabrück wieder mit den abweichenden Spielansetzungen in dieser Spielklasse konfrontiert. Dabei ist insbesondere der Montagstermin vielen Fans ein Dorn im Auge. Der VfL Osnabrück zeigt Verständnis für die Sichtweise seiner und vieler Fans der übrigen Klubs und nimmt diese ernst.

„Montagsspiele stehen einer aktiven, bunten und lauten Fankultur im Stadion nicht nur im Weg, sondern unterbinden sie maßgeblich“ fasste Jörn Brauer von der Violet Crew (VC) die Problematik aus Sicht der Fans zusammen. „Wir finden und fordern, Fußball sollte für die Fans da sein und insbesondere dem Teil, der aktiv ins Stadion geht und auswärts fährt, sollte mit Spielansetzungen, die diese Unterstützung erschweren oder verhindern, nicht das Feiern des Fußballs im Stadion erschwert werden.“

Nachdem die Montagsspiele auch nach Protesten von Fans in den beiden höchsten deutschen Spielklassen bereits abgeschafft wurden, sei es nun an der Zeit, auch in der 3. Liga diesen Schritt zu gehen, äußerte sich Dr. Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück, verständnisvoll. „Wir als Klub aber auch ich persönlich können die Argumentation der Fans, die alles möglich machen, um uns zu Hause an der Bremer Brücke aber auch bei unseren Auswärtsspielen in der gesamten Republik so grandios zu unterstützen, grundsätzlich nachvollziehen. Ich würde mir wünschen, dass nach dem Corona-bedingten Ausschluss der Fans spätestens bei der Ausschreibung der neuen Medienverträge dem Beispiel aus der 1. und 2. Bundesliga gefolgt wird“, so Welling. „Natürlich ist es gerade für Klubs der 3. Liga essenziell, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dennoch gilt: Wir müssen den Kern dessen bewahren, was den Fußball ausmacht, damit es überhaupt Möglichkeiten geben kann, auch wirtschaftlich zu agieren. Das ist das unmittelbare Spiel selbst, das sind die Fans vor Ort, das sind die Emotionen, die im Zusammenspiel zwischen Platz und Tribüne entstehen. Daher gilt es, dies immer in den Fokus der Überlegungen zu stellen und alle anderen Aktivitäten davon ausgehend zu denken.“

Um der Kritik an den Montagsspielen Nachdruck zu verleihen, wird die aktive Fanszene auch in dieser Saison wieder in den ersten 45 Minuten schweigen und nicht aktiv supporten. „Wie schon oft betont, ist das keine Entscheidung gegen die Mannschaft, sondern für die Sache. Wenn wir es durch unser Schweigen schaffen, neue Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und auf ein Abschaffen des Montagsspiels zu wirken und wir so auch weiterhin immer 100 % unterstützen können, war es das wert“, so Jörn Brauer von der VC. Schließlich sei das Schweigen nur ein Ausblick auf Spielansetzungen, die keine Rücksicht auf Faninteressen nehmen.

„Der VfL Osnabrück nimmt das Anliegen der organisierten Fans ernst. Dies mit einem entsprechenden friedlichen Protest zum Ausdruck zu bringen ist nachvollziehbar und wichtig, um das Thema weiterhin zu adressieren und auch weiteren Menschen die Problematik der Montagsspiele näherzubringen. Wer die Bremer Brücke zurecht für ihre Atmosphäre feiert, muss auch Interesse daran haben, einen Fußball für die Fans im Stadion zu erhalten“, positioniert sich Welling für den VfL Osnabrück eindeutig.